Zahlungsausfallrisiken minimieren – Ersparen Sie sich Frust und Ärger

Zahlungsausfallrisiken minimieren – Ersparen Sie sich Frust und Ärger

  • Kanzleiorganisation

Egal ob gewerbliche, öffentliche oder private Mandanten – die Zahlungsmoral lässt auch in Deutschland oftmals zu wünschen übrig. Gar nicht unbedingt aus Böswilligkeit, sondern schlicht und einfach, weil die finanziellen Mittel fehlen. Private und gewerbliche Insolvenzen in 6-stelliger Zahl jährlich, belegen die Gefahr deutlich. Immer öfter fällt es Kanzleien schwer, ihre Honorarforderungen durchzusetzen. Doch wie kann man sich vor der Situation schützen, in der der Mandant nach Erhalt der Rechnung auf den kürzlich gestellten Insolvenzantrag verweist, die Honorarforderung nach langem Klageweg ergebnislos vollstreckt wird oder man die Forderung am Ende einfach abschreibt?

 

  1. Mutig sein

Natürlich haben es viele Anwälte schwer, genug Aufträge zu akquirieren und die Kanzlei am Laufen zu halten. Und gerade das Gefühl, auf jeden Mandanten angewiesen zu sein, führt oftmals dazu, dass sich Anwälte nicht trauen, die Bonität der Mandanten zu hinterfragen oder Forderungen frühzeitig abzusichern. Doch was nützt es, zaghaft zu agieren, das Mandat zu gewinnen und am Ende für die erbrachte Leistung nicht entlohnt zu werden?

 

  1. Für bereits erbrachte Leistungen einen Abschlag verlangen (§ 9 1. Alt. RVG)

Gerade wenn es um hohe Streitwerte, lange Prozesse und einen entsprechend hohen Arbeitseinsatz geht, sollten Anwälte viel häufiger von der Möglichkeit Gebrauch machen, Zwischenrechnungen zu stellen. Kleinere Teilbeträge verringern das Zahlungsausfallrisiko enorm.

 

  1. Vorschuss verlangen (§ 9 2. Alt. RVG)

Wer ganz sicher gehen will, kann von seinem Mandanten sogar einen angemessenen Vorschuss für die demnächst zu erbringende Leistung verlangen. Bei Mandanten, die diese Vorschusszahlung akzeptieren, ist das Risiko eines späteren Zahlungsausfalls ebenfalls eher gering.

 

  1. Bonitätsprüfungen durchführen lassen

Eine Auskunftei zu Rate zu ziehen, ist gerade für größere Mandate auf jeden Fall empfehlenswert. Natürlich kann eine Bonitätsprüfung immer nur Auskunft darüber geben, ob ein Mandant in der Vergangenheit Schwierigkeiten damit hatte, Forderungen zu bedienen und hat keine Aussagekraft, wenn die wirtschaftliche Situation des Mandanten gerade zum ersten Mal in Schieflage gerät. Dennoch kann eine Bonitätsprüfung in vielen Fällen schon früh die Augen öffnen und auf Risiken hinweisen und das schon für 5 – 25 Euro.

 

  1. Anwaltliche Verrechnungsstellen und Versicherungen

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bleiben Ausfallrisiken natürlich bis zu einem gewissen Grad bestehen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann seine Forderungen an eine Verrechnungsstelle abtreten oder sich sogar gegen Ausfallrisiken versichern. Diese Dienste kosten natürlich Geld, aber man ist vor Totalausfällen geschützt und auch die unangenehmen Gespräche mit Mandanten, deren finanzielle Situation schwierig ist, gehören der Vergangenheit an.