Google Maps für Anwält:innen – Nutzen Sie bereits das volle Potenzial?

Google Maps für Anwält:innen – Nutzen Sie bereits das volle Potenzial?

  • Kanzleiorganisation

Nicht immer suchen Mandant:innen über den Browser nach einer Anwältin oder einem Anwalt. Umso wichtiger ist deshalb ein aussagekräftiges Google Maps-Profil.

 

Themenüberblick:

Status Quo – Google My Business in der Praxis
Warum der Google Maps-Eintrag so wichtig ist
Lassen Sie keine Lücken und achten Sie auf Vollständigkeit
Aktualität – Wer pflegt das Google-Profil?
Aussagekräftige Beschreibung Ihres Unternehmens
Mit Bildern und Videos zu mehr Klicks
Richtiger Umgang mit Bewertungen
Heben Sie sich von Standardprofilen ab


Status Quo – Google My Business in der Praxis

Wenn Sie glauben, dass ein Eintrag in Google My Business eine einmalige Angelegenheit ist, täuschen Sie sich leider. So wie Social-Media-Kanäle oder Webseiten will auch ein Google Maps-Profil immer auf dem Neuesten bleiben und für Besucher:innen aktuell sein.

Doch wer klickt in der Regel am seltensten auf das Profil? Die Besitzerin oder der Besitzer des Profils selbst! Oft geht aber genau so großes Potenzial verloren, sich von Wettbewerbern abzuheben. Schließlich kann der Eintrag für potenzielle Mandant:innen ein wichtiges Entscheidungskriterium für oder gegen Ihre Anwaltskanzlei sein.

Wir zeigen Ihnen anhand der folgenden Tipps, wie Sie ein schwaches Google My Business-Profil erkennen und optimieren. Am besten schauen Sie sich die Einträge Ihrer Wettbewerber an, nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben. Sie werden feststellen, dass Sie Ihrer Sichtbarkeit auf Google noch einen Schubs nach oben in der Rangliste verleihen können.

Noch im Jahr 2022 wird sich übrigens der Name Google My Business zu Google Business-Profile ändern.


Warum der Google Maps-Eintrag so wichtig ist

Welche Vorteile haben Sie nun, wertvolle Arbeitszeit in ein so unscheinbares Profil zu stecken?

Am besten versetzen Sie sich in eine Mandantin, die nach einer Anwaltskanzlei für zum Beispiel Immobilienrecht sucht: Diese gibt entweder über die Google Suche einen Suchbegriff wie „Anwalt Immobilienrecht Hamburg“ ein oder öffnet die Google Maps-App und sucht standortbezogen nach einem „Anwalt Immobilienrecht“ in ihrer direkten Umgebung. Wenn Sie dann nicht mit einem überzeugenden Profil auftauchen, verlieren Sie potenzielle Mandant:innen.

Doch auch die organische Suche über den Browser liefert Google Maps-Treffer direkt nach den Google Ads-Anzeigen und noch vor den organischen Suchergebnissen. Für lokales SEO ist ein aussagekräftiges Google Maps-Profil daher unverzichtbar.

Über Google Maps erhalten Profilbesucher:innen zudem einen schnellen Überblick und können Sie sehr einfach erreichen. Ein Klick auf die Schaltfläche „Anrufen“ reicht aus und schon haben Sie eine potenzielle Mandantin oder einen potenziellen Mandanten am Telefon.

Selbst wenn Ihre Mandant:innen nicht über den Google Maps-Eintrag auf Sie aufmerksam werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Google Maps spätestens für den Anfahrtsweg zu Ihnen im Spiel ist. Jetzt wollen Sie als Kanzlei einen guten ersten Eindruck machen! Ansonsten kommt die Mandantin oder der Mandant mit einem schlechten Gefühl bei Ihnen an.

Wie Sie sehen, lohnt es sich aus verschiedenen Gründen, sich um den Google Maps-Eintrag zu kümmern. Wie das gelingt, zeigen wir Ihnen jetzt.


Lassen Sie keine Lücken und achten Sie auf Vollständigkeit

Einmal auf die Schnelle ausgefüllt, bleiben oft Lücken im Google Maps-Eintrag zurück. Holen Sie das nach und geben Sie so viele Informationen wie möglich an. Wichtig ist, dass alles korrekt ausgefüllt wird und mit den Inhalten auf Ihrer Webseite übereinstimmt.

  • Name: Geben Sie den Unternehmensnamen korrekt an und vermeiden Sie Zusätze.
  • Kategorie: Wählen Sie nur aus, was tatsächlich auf Sie zutrifft. Sollte keine Unterkategorie auf Sie zutreffen, wählen Sie die allgemeinere Kategorie.
  • Adresse: Die Adresse sollte mit den Angaben auf Ihrer Webseite exakt übereinstimmen.
  • Einzugsgebiet: Geben Sie das Einzugsgebiet an, z.B. eine Stadt.
  • Telefonnummer: Wählen Sie die Telefonnummer, die Mandant:innen für die erste Kontaktaufnahme anrufen sollten.
  • Webseite: Geben Sie die URL Ihrer Webseite ein. Links zu Social-Media-Kanälen sind hier fehl am Platz.
  • Öffnungszeiten: Beachten Sie unsere Tipps im Abschnitt zur Aktualität.
  • Beschreibung des Unternehmens: Eine kurze Beschreibung, die das Wichtigste über Ihre Kanzlei vermittelt.
  • Eröffnungsdatum: Mit dem Eröffnungsdatum zeigen Sie potenziellen Mandant:innen, wie viel Erfahrung Sie bereits haben. Sie können den Monat und das Jahr angeben.
  • Attribute: Einige Attribute wie zum Beispiel zur Barrierefreiheit oder Onlinetermine können Sie selbst angeben. Rezensionen beeinflussen die Attribute ebenfalls.

Abhängig von der Kategorie bietet Google unterschiedliche Möglichkeiten. Für Restaurants sind beispielsweise Funktionen für Reservierungen vorgesehen. In der Kategorie “Anwalt” können Sie dagegen einen Link für die Terminvereinbarung angeben, zum Beispiel zu einem Kontaktformular auf Ihrer Webseite.

Falls Sie sich noch nicht als Inhaber des Google Maps-Eintrags verifiziert haben, ist es jetzt höchste Zeit dafür. Mit der Bestätigung des Standorts haben Sie mehr Kontrolle über das Profil und sorgen für ein besseres Ranking in lokalen Suchergebnissen, da Google den Eintrag als vertrauenswürdiger einstuft.


Aktualität – Wer pflegt das Google-Profil?

Aktualität ist ein wichtiger Ranking-Faktor, der das lokale SEO verbessert. Konkret bedeutet das für den Google My Business-Eintrag, dass dieser regelmäßig aktualisiert werden sollte.

  • Öffnungszeiten generell und an Feiertagen oder aufgrund von Urlaub sollten immer aktuell sein.
  • Neuigkeiten oder wichtige Informationen können über die Beitragsfunktion (optional mit Foto) mitgeteilt werden.
  • Aktuelle Fotos oder Videos zeigen ebenfalls, dass das Profil gepflegt wird und die Leistungen weiterhin bestehen.
  • Die Interaktion mit Profilbesucher:innen z.B. durch beantwortete Fragen (Fragen und Antworten Funktion) oder eine Rückmeldung auf Bewertungen beleben den Eintrag.

Profilbesucher:innen können öffentlich Fragen stellen, die von Ihnen und anderen Nutzer:innen beantwortet werden können. Versuchen Sie, so schnell wie möglich auf eine Frage zu antworten. Ansonsten verlieren Sie möglicherweise eine potenzielle Mandantin oder einen potenziellen Mandanten – oder andere Nutzer:innen geben zuerst eine Antwort, die nicht immer zu 100 Prozent korrekt sein wird. Stellen Sie die Benachrichtigungsfunktion entsprechend ein, damit Sie über neue Fragen informiert werden.

Wenn Sie andere Social-Media-Kanäle nutzen, können Sie den Google Maps-Account direkt mitpflegen. So erkennt Google, dass sich Profilbesucher:innen auf die Aktualität der Informationen verlassen können.


Aussagekräftige Beschreibung Ihres Unternehmens

Insbesondere im ländlicheren Raum fällt auf, dass die Beschreibung des Unternehmens im Google My Business-Eintrag bei vielen Anwält:innen fehlt. Nutzen Sie diese Gelegenheit und richten Sie sich mit insgesamt 750 Zeichen an Ihre potenziellen Mandant:innen.

Erzählen Sie hier, was die Schwerpunkte Ihrer Leistung sind, was Sie einzigartig macht, welche Lösungen Sie Ihren Mandant:innen bieten oder geben Sie Einblick in die Hintergründe Ihrer Kanzlei, z.B. über Werte, Tradition oder wofür Sie stehen. Verzichten Sie auf URLs, da diese nicht den Google-Richtlinien entsprechen.

Die Beschreibung sollte das Wichtigste auf den Punkt bringen. Nehmen Sie sich daher Zeit, die passenden Worte dafür zu finden.


Mit Bildern und Videos zu mehr Klicks

Im Online-Retail sind Produktbilder und -videos unverzichtbare Kriterien, Kund:innen überhaupt vom Kauf zu überzeugen. Auch für Dienstleistungen wie die Rechtsberatung können Bilder und Videos gezielt eingesetzt werden, um neue Mandant:innen zu akquirieren. Ein Blick zu den Wettbewerbern zeigt, dass hier noch immenses Potenzial offen ist!

Sie können zwar, müssen aber nicht unbedingt eine professionelle Fotografin oder einen professionellen Fotografen engagieren. Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl können Sie selbst mit dem Smartphone geeignete Fotos machen. Optional bearbeiten und schneiden Sie die Bilder dann mit dem Smartphone oder PC.

Achten Sie darauf, dass Bilder und Videos thematisch relevant sind. Anwält:innen können den Google My Business-Eintrag z.B. mit folgenden Bildinhalten bereichern:

  • Profilbild: Legen Sie ein Profilbild fest, zum Beispiel ein Bild vom Team, Ihnen oder Ihr Logo.
  • Titelbild: Sie können selbst ein Titelbild auswählen. Google nimmt sich jedoch die Freiheit zu entscheiden, ob dieses oder ein anderes Bild angezeigt wird.
  • Team: Zeigen Sie Gesicht. Allein dieser Faktor kann Ihnen zum ein oder anderen Klick mehr auf Ihr Profil verhelfen. Ein Bild von Ihnen oder dem gesamten Team sorgt für Persönlichkeit und spricht potenzielle Mandant:innen an.
  • Parkplätze: Können Mandant:innen direkt bei Ihnen vor der Kanzlei parken? Das ist besonders in Städten ein großer Vorteil. Machen Sie das auf Bildern sichtbar.
  • Außenbereich: Mit Bildern des Außenbereichs helfen Sie neuen Mandant:innen, Ihre Kanzlei bei der Anfahrt schneller zu finden.
  • Empfangsbereich: Was erwartet Mandant:innen, wenn sie den ersten Schritt in Ihre Kanzlei machen? Laden Sie Mandant:innen mit einem Foto des Empfangsbereichs schon auf
    Google Maps in Ihre Kanzlei ein.
  • Innenräume: Weitere Aufnahmen von Innenräumen sind optional. Wenn Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie auf gute Lichtverhältnisse achten und Weitwinkelaufnahmen bevorzugen.
  • Videos: Fotos werden zunehmend von Videos abgelöst. Nutzen Sie diese Gelegenheit, zum Beispiel mit Eindrücken Ihrer Kanzlei oder einem Video, in dem Sie sich persönlich vorstellen. Die maximale Länge beträgt 30 Sekunden.


Richtiger Umgang mit Bewertungen

Bewertungen sind die Währung im Internet. Man könnte als Faustregel festhalten: Je höher die durchschnittliche Anzahl der Sternebewertungen, desto mehr Mandant:innen finden den Weg zu Ihnen. Natürlich zählt auch die Anzahl der Bewertungen insgesamt sowie deren Aktualität. Eine über ein Jahr alte Bewertung sagt schließlich weniger aus als eine aktuelle Mandantenerfahrung, die zwei Wochen zurückliegt. Bitten Sie daher Ihre Mandant:innen aktiv, eine Bewertung für Sie abzugeben.

Rezensionen werden zwar von Ihren Mandant:innen abgegeben, darauf ausruhen sollten Sie sich aber nicht. Werden Sie aktiv:

  1. Bedanken Sie sich mit einer Antwort auf positive Bewertungen. So zeigen Sie Ihren Mandant:innen Wertschätzung. Eine „Gefällt mir“ Angabe erhöht zudem die Relevanz der positiven Bewertung.
  1. Reagieren Sie auf negative Bewertungen mit einer Antwort. Möglicherweise können Sie so noch eine Lösung für die verärgerte Mandantin oder den verärgerten Mandanten finden. Sie können auch schildern, warum etwas nicht so funktioniert hat wie gewünscht, und sich entschuldigen.
Damit setzen Sie nicht nur positive Signale an Ihre (potenziellen) Mandant:innen, sondern vermitteln auch Google, dass Sie Ihr Profil pflegen.

Heben Sie sich von Standardprofilen ab

Vielleicht ist Ihre Anwaltskanzlei momentan noch nicht auf Anhieb in der Google Maps-App sichtbar und Interessent:innen müssen noch sehr nah an Ihren Standort heranzoomen, damit Ihr Unternehmenseintrag auf der Karte erscheint. Das kann sich aber ändern.

Setzen Sie die genannten Tipps um und haben Sie ein bisschen Geduld. Mit der Zeit werden so immer mehr potenzielle Mandant:innen auf Sie aufmerksam und auch der Google-Algorithmus erkennt, dass Ihre Kanzlei relevant, aktuell und vertrauenswürdig ist. Im Umkehrschluss steigt Ihre Bekanntheit und Google zeigt Sie in den lokalen Suchergebnissen sowie auf der Google Maps-Karte prominenter an.
Sie haben keine repräsentative Geschäftsadresse? Kein Problem: Anwaltssekretariat bietet Ihnen die Möglichkeit, in verschiedenen Städten Deutschlands eine Geschäftsadresse in zentraler Innenstadtlage zu mieten. Diese können Sie bei Google Maps ganz genauso nutzen wie Ihre bisherigen Räumlichkeiten.