Youtube für Juristen?
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Juristen lieben das geschriebene Wort. Potentielle, neue Mandanten hingegen (zu denen regelmäßig und immer öfter auch Millennials bzw. Digital Natives zählen) lieben zunehmend Video, was bedeutet, dass Sie dieses Medium auch nutzen sollten.
Mit einem YouTube-Channel – Ihrem eigenen Fernsehsender quasi – können Sie einerseits dafür sorgen, bei Google besser gelistet zu werden und andererseits neue Mandanten überzeugen, Ihnen zu vertrauen.
Wussten Sie, dass YouTube die zweitgrößte Suchmaschine der Welt ist? Es wird in 88 Ländern genutzt. 100 Stunden Video werden pro Minute hochgeladen.
Seien Sie besonders, seien Sie anders. Es gibt viele youtuber da draußen. Sehr viele! Das macht es nicht ganz einfach, einzigartig zu sein. Es ist aber nicht unmöglich! Hier ein paar Tipps und Hinweise:
- Spezialisieren Sie sich. Einer der größten Marketing-Fehler, die Anwälte machen, ist, sich zu breit (als Generalist bzw. Wald-und-Wiesen-Anwalt) aufzustellen. Suchen Sie sich aus Ihrem Rechtsgebiet 3-4 Themen, die besonders populär sind und machen Sie darüber kleine Filmchen, die Interessenten anlocken und potentielle Mandanten überzeugt, Sie zu mandatieren. Und bedenken Sie: es soll kein Werbefilm sein, sondern kurz und informativ.
- Die Filmchen müssen kein Hollywood-Niveau haben.
- Investieren Sie in vernünftiges Equipment (Kamera, Licht, Stativ, Mikro).
- Kooperieren Sie mit Anderen auf Ihrem Gebiet, deren Reichweite schon weitaus größer ist.
- Monetarisieren Sie Ihren Kanal (Werbung, Affiliate,..).
Beherzigen Sie das Wer? Was? Wann? Warum? Wo? Wie?
(Also die Erweiterung des klassischen “Wer will was von wem woraus?”. Sie kennen das.)
- Wer wird sich meine Videos anschauen? Wie groß ist mein potentielles Publikum?
- Welche Art von Inhalten möchte ich kreieren?
- Wann wurde dies bereits zuvor von Jemandem gemacht?
- Warum möchte ich damit anfangen? Brenne ich für dieses Thema?
- Wohin soll mich dieses Abenteuer führen?
- Wie kann ich die Inhalte nach und nach besser machen?
A propos Inhalte:
- Die Inhalte sollten up-to-date sein und eine Relevanz für Ihre Zielgruppe haben. Sie sollten keywords einbauen, nach denen höchstwahrscheinlich gesucht wird.
- Wählen Sie interessante Überschriften, die Leser neugierig machen.
- Planen Sie Ihre Inhalte. Wählen Sie einen Stil und bleiben Sie dabei.
- Posten Sie regelmäßig, anderenfalls werden Sie follower verlieren.
- Das Youtube-Ranking richtet sich u.a. nach dem Titel und der Beschreibung (Nutzung von Stichwörtern), der Anzahl der Zuschauer, Anzahl der Reaktionen (likes, Kommentare) sowie der Shares, also der Anzahl derjenigen, die Ihren Film auf Social Media geteilt haben.
- Der Titel sollte maximal 60 Zeichen haben und mit SEO-Stichworten gespickt sein.
- Die Beschreibung sollte maximal 5.000 Zeichen haben (wovon nur etwa 1.200 angezeigt werden).
- Verwenden Sie tags, eine Anzahl von etwa 10 Stück ist optimal (SEO beachten!). Damit kategorisieren Sie Ihr Video und geben erste Hinweise zum Inhalt.
Beispiele für youtube-Auftritte deutscher Kanzleien finden Sie hier:
und hier:
Insbesondere, wenn Sie Millennials auf sich aufmerksam machen möchten, sind Sie mit Youtube auf dem richtigen Weg, denn sie reagieren nicht mehr auf die ganz klassischen Marketingmethoden. Diese Generation lebt in Social Media (sie erfanden es quasi) und daher vertrauen sie dem Internet. Doch sie wissen auch, dass Ihre Website Sie in entsprechend gutem Licht darstellt. Um sich ergänzend ein umfassendes Bild zu machen, werden sie Sie googlen, Ihre Social-Media-Kanäle anklicken und schauen, wie authentisch Sie rüberkommen. Außerdem gelten Millennials als große DIYers (DIY = Do it yourself), was bedeutet, dass sie ihr Problem voraussichtlich erstmal googlen, bevor sie auf Sie zutreten. Sie sollten entsprechend gut im Netz präsent sein. Wenn Sie sich dann noch als moderner Anwalt präsentieren und womöglich eine Erstberatung zum Festpreis anbieten, wird der Mandant in spe gar nicht anders können, als Sie zu engagieren.
Denken Sie mal darüber nach!