Lohnt sich SEA für Ihre Kanzlei?

Lohnt sich SEA für Ihre Kanzlei?

  • Kanzleimarketing

Kanzleien können die Vorteile von Suchmaschinenwerbung (SEA) für die Akquise von Mandantinnen und Mandanten nutzen – 9 Tipps für die Umsetzung.

Themenübersicht:

Welchen Nutzen hat Suchmaschinenwerbung für das Kanzleimarketing?
Vorteile von SEA für Kanzleien
Nachteile von SEA für Kanzleien
Was ist besser, SEA oder SEO?
Mit geringem Klickpreis zu hohem Anzeigenrang
9 Tipps für die Umsetzung – So gelingt Suchmaschinenwerbung
Fazit: SEA ins Kanzleimarketing integrieren

 

Welchen Nutzen hat Suchmaschinenwerbung für das Kanzleimarketing?

Als Anwältin oder Anwalt gewinnen Sie neue Mandant:innen hauptsächlich durch Empfehlungen, da Sie nur selten über Google gefunden werden? Oder möchten Sie einen zusätzlichen Marketingkanal für Ihre Kanzlei nutzen? Dann ist Suchmaschinenwerbung (SEA) vielleicht genau das Richtige für Sie!

Suchmaschinenwerbung ist eine Möglichkeit, potenzielle Mandant:innen auf sich aufmerksam zu machen und Ihre Mandantenakquise zu optimieren.

Bei SEA handelt es sich um bezahlte Suchmaschinenwerbung wie zum Beispiel Google Ads. Als Anwältin oder Anwalt können Sie Werbeanzeigen schalten, die noch vor den organischen Treffern einer Suche erscheinen. Das verhilft Ihrer Kanzlei zu einer höheren Sichtbarkeit und Reichweite. Potenzielle Mandant:innen werden zuerst auf Sie aufmerksam, bevor sie Ihre Konkurrenz in Betracht ziehen.

Vorteile von SEA für Kanzleien

Suchmaschinenwerbung hat viele Vorteile:

Schnelle Ergebnisse: Um auf organische Weise in den Suchergebnissen zu erscheinen, kann viel Zeit verstreichen (mitunter mehrere Monate). Mit Google Ads können Sie dagegen in kürzester Zeit und mit ein paar gekonnten Klicks Ergebnisse erwarten.

Messbar: Online-Marketing ist messbar – so auch SEA. Die Rentabilität Ihrer Google-Anzeigen lässt sich im Google Ads Interface genau nachvollziehen. Zahlen sich die Kosten nicht aus, können Sie die Anzeigen stoppen oder optimieren.

Lokal: Bei SEA ist es möglich, Ihre Reichweite standortbezogen zu steigern. Als Anwältin in Düsseldorf haben Sie schließlich ein anderes Einzugsgebiet als ein Anwalt in München.

Flexibel: SEA-Kampagnen können Sie jederzeit starten oder beenden. Außerdem können Sie Ihr Budget sehr einfach anpassen, neue Anzeigen testen oder Anzeigen für eine neue Zielgruppe erstellen. Dadurch haben Sie eine maximale Flexibilität in der Kampagnengestaltung.

Geringe Streuverluste: Mit dieser Art der Mandantenakquise erreichen Sie Ihre Zielgruppe direkt; und zwar dann, wenn sie nach Ihrer Leistung sucht. Dadurch vermeiden Sie Streuverluste und bewerben Ihre Anwaltskanzlei effizient.

Platzierung vor organischen Suchergebnissen: Google Ads sind zwar mit dem Vermerk „Anzeige“ versehen, dafür erscheinen sie aber ganz oben auf der Suchergebnisseite.

Nachteile von SEA für Kanzleien

Beachten Sie diese Nachteile von Suchmaschinenwerbung:

Expertise: Damit Sie für Ihre Kanzlei erfolgreich Google Ads-Kampagnen erstellen, monitoren und optimieren können, ist Expertise gefragt. Nicht immer liegt das benötigte Wissen in einer Anwaltskanzlei vor. Durch das fehlende Knowhow vergeuden viele das Potenzial, das in SEA steckt. Daher sind meist externe Agenturen oder eine Weiterbildung notwendig.

Dauerhafte Kosten: Google Ads sind nicht umsonst, sondern es fallen Kosten (pro Klick) an. Sobald Sie Ihre SEA-Kampagnen stoppen, stoppen Sie auch die Mandantenakquise. SEA ist daher eine Investition, die sich zwar schnell und direkt auszahlt, jedoch keine bleibenden Auswirkungen auf Ihre Sichtbarkeit in den organischen Google-Suchergebnissen hat.

Was ist besser, SEA oder SEO?

Im Gegensatz zu SEA steht SEO (Search Engine Optimization). Die Suchmaschinenoptimierung hat zum Ziel, ein besseres Ranking durch relevante und qualitative Inhalte in den organischen Suchergebnissen zu erreichen.
An dieser Stelle fragen Sie sich vielleicht, ob sich SEA oder SEO mehr lohnt. Die Antwort lautet: beides ist wichtig.
Die Eigenschaften der beiden Marketingstrategien sind zu verschieden und ergänzen sich gleichzeitig sehr gut. Sie können im Rahmen des Kanzleimarketings daher sowohl SEA als auch SEO berücksichtigen und anhand Ihrer individuellen Situation entscheiden, wie Sie das Budget am besten dafür einteilen.

Wann lohnt sich SEO?

SEO stellt eine wichtige Basis einer jeden Webseite dar und sollte von keiner Kanzlei vernachlässigt werden. Mit über 200 Rankingfaktoren kann das Google-Ranking an vielen Stellen optimiert werden. Es gelingt mit SEO zwar nicht, Ergebnisse schnell über Nacht zu erzielen, dafür ist es eine nachhaltige Investition in Ihre Sichtbarkeit im Internet.

Insbesondere für Anwält:innen ist lokales SEO unverzichtbar. Geben Sie bei Google einfach mal eine lokale Suchanfrage wie „Anwalt für Arbeitsrecht Frankfurt“ ein. Nach den Google-Anzeigen folgen Google Maps-Einträge von Anwält:innen in Frankfurt.
SEO mit informativen Inhalten ergänzt Ihr SEA optimal. Potenzielle Mandant:innen haben unterschiedliche Suchintentionen. Sucht eine Mandantin beispielsweise Informationen zur „gesetzlichen Erbfolge ohne Testament“, können Sie sie mit einem relevanten Artikel in einer frühen Phase der Akquise erreichen. Schauen Sie sich dazu gerne unseren Lesetipp zum Thema SEO-Texte schreiben an.

Gutes SEO ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich auch auf Ihren SEA Erfolg auswirkt. Mehr dazu im Abschnitt zum Klickpreis und Anzeigenrang.

Wichtig: SEO wird oft als kostenlos angesehen, was nicht korrekt ist. Für professionelles SEO sollten Sie die Kosten einer Agentur oder den Arbeitsaufwand Ihrer Kanzlei nicht unterschätzen.

Wann lohnt sich SEA?

Wenn Sie bereits mit SEO erfolgreich sind, können Sie SEA einsetzen, um noch vor den organischen Suchergebnissen zu ranken. Das bedeutet, dass Sie gezielt Anzeigen auf Anfragen schalten, bei denen Sie nicht organisch ranken.

Da die organischen Treffer nach den Google Ads angezeigt werden – mitunter erst auf Platz 3 oder Platz 4 – können Sie sich mit Anzeigen einen Platz in den Top 3 sichern. Das lohnt sich auch, wenn Wettbewerber mit Anzeigen vor Ihnen erscheinen, obwohl Sie Platz 1 in den organischen Treffern belegen.

Mit Google Ads und organischen Treffern gleichzeitig zu ranken, ist keine Seltenheit, sondern eine Strategie. Diese sogenannten „Multi-Listings“ erhöhen Ihre Sichtbarkeit.

Falls Sie SEO noch nicht einsetzen, ist SEA eine schnelle und effektive Lösung für die Mandantenakquise. Am besten optimieren Sie Ihr SEO während Sie mit Anzeigen neue Mandant:innen erreichen.

Mit geringem Klickpreis zu hohem Anzeigenrang

Auf welcher Position eine Google Ad angezeigt wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Wichtig sind vor allem das maximale Gebot für den Klickpreis und die Qualität der Anzeige. Die Qualität wird von Google auf Keyword-Ebene automatisch berechnet und mit dem Qualitätsfaktor ausgedrückt. Der Qualitätsfaktor kann einen Wert von 1-10 einnehmen und im Google Ads-Konto eingesehen werden.

Das bedeutet, dass Sie mit einem hohen Qualitätsfaktor und einem niedrigen Gebotspreis noch vor Ihrer Konkurrenz erscheinen können. Umgekehrt kann ein geringer Qualitätsfaktor die Werbekosten in die Höhe treiben und trotzdem schlechtere Ergebnisse bringen.

Laut Google können Sie den Qualitätsfaktor mit diesen drei Kriterien verbessern:

  • Voraussichtliche Klickrate der Anzeige: Wie hoch ist der prozentuale Anteil der Nutzer:innen, die Ihre Anzeige sehen und daraufklicken?
  • Relevanz der Anzeige zum Suchbegriff: Wie gut passen die gewählten Keywords und der Anzeigentext zur Suchanfrage bzw. Suchintension der Nutzer:innen?
  • Qualität der Webseite: Wie gut passen die Inhalte der Webseite zum Versprechen der Werbeanzeige? Auch SEO-Kriterien wie die Ladezeit und Nutzerfreundlichkeit der Webseite sind relevant.

In die Bewertung und den Vergleich zu Ihren Wettbewerber:innen werden die letzten 90 Tage einbezogen.

9 Tipps für die Umsetzung – So gelingt Suchmaschinenwerbung

SEA passt in die Strategie Ihres Kanzleimarketings? Dann sollten Sie unsere neun Tipps für eine gelungene Umsetzung beachten.

Tipp 1: Zieldefinition und Recherche

Definieren Sie ein Ziel der Kampagne und machen Sie es anhand von Kennzahlen messbar, zum Beispiel den Klickpreis der Anzeigen, die Anzahl der Kontaktaufnahmen oder Webseitenbesuche. Die richtige Einrichtung des Google Ads-Kontos und die Verknüpfung mit Google Analytics sind dann genauso wichtig wie eine Recherche und Analyse der Keywords.

Tipp 2: Was wollen potenzielle Mandant:innen finden?

Machen Sie Ihre Anzeige relevanter, indem Sie sich in Ihre Mandant:innen hineinversetzen. Warum und wann suchen diese nach Ihrer Leistung und wie können Sie sie am besten mit Ihrer Anzeige ansprechen? Die Suchintention spielt eine genauso wichtige Rolle wie die richtige Formulierung des Anzeigentextes.

Tipp 3: Treffender Anzeigentext mit Keywords

Anzeigentexte sind kurz und prägnant. Die Kunst liegt darin, das Wesentliche mit wenigen Worten auszudrücken – inklusive dem Hauptkeyword in Titel und Beschreibung. Google empfiehlt dabei Adjektive zu nutzen, welche die Mehrwerte Ihrer Kanzlei oder Leistung verdeutlichen.

Tipp 4: Nutzen Sie Anzeigenerweiterungen

Bei Anzeigenerweiterungen handelt es sich um zusätzliche Elemente in der Anzeige, die zu einer größeren Sichtbarkeit führen und potenziellen Mandant:innen mehr relevante Informationen geben. Anzeigenerweiterungen sind zum Beispiel Bewertungen, Unterseiten Ihrer Webseite oder Kontaktmöglichkeiten wie eine Telefonnummer. Einmal erstellt, bieten Anzeigenerweiterungen viele Vorteile.

Tipp 5: Verwenden Sie ortsbezogene Anzeigen

Grenzen Sie die Region ein, in der Ihre Anzeige ausgeliefert wird, zum Beispiel anhand einer Stadt und einem definierten Umkreis. Auf diese Weise erreichen Sie potenzielle Mandant:innen in Ihrer direkten Umgebung und setzen Ihr Budget effizienter ein.

Tipp 6: Zeitliche Beschränkung

Für Anwält:innen kann es sinnvoll sein, die Anzeigen nur zu bestimmten Zeiten einblenden zu lassen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Sie eine Werbeanzeige schalten, die potenzielle Mandant:innen direkt dazu auffordert, telefonisch Kontakt mit Ihnen aufzunehmen, obwohl Sie nicht rund um die Uhr erreichbar sind.

Alternativ können Sie einen externen Telefondienst wie das Anwaltssekretariat in Anspruch nehmen, um jederzeit erreichbar zu sein.

Tipp 7: Schalten Sie Google Maps-Anzeigen

Google Maps ist für Anwält:innen eine weitere Möglichkeit, lokale Werbung im Internet zu schalten. Dazu können Sie das Google Ads-Konto nutzen. Die Anzeigen erscheinen dann entweder in der Google Maps-App oder – wie bei Anwält:innen sehr relevant – in den Google-Suchergebnissen.

Tipp 8: Monitoren, testen und optimieren Sie

Nachdem Sie Ihre Anzeigen veröffentlicht haben, heißt es ein Auge darauf zu behalten. Monitoren Sie die Leistung der Ads und optimieren Sie diese bei Bedarf zum Beispiel anhand der Keywords oder Anzeigentexte. Ein gut durchgeführter Test, bei dem Sie verschiedene Anzeigenvarianten gegeneinander prüfen, hilft Ihnen die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Tipp 9: Mit Expertise schneller zum Erfolg

Der Erfolg von Google Ads hängt von vielen Details ab. Wer sich damit nicht umfassend beschäftigt und ohne Vorwissen oder Erfahrung Anzeigen schaltet, macht früher oder später vielleicht Fehler, die viel Geld kosten können. Holen Sie sich im Zweifelsfall Unterstützung oder besuchen Sie zuerst eine entsprechende Weiterbildung. Dann wird Ihr Kanzleimarketing noch schneller erfolgreich.

Fazit: SEA ins Kanzleimarketing integrieren

SEA kann sich sowohl für Anwält:innen lohnen, die noch einen kleinen Mandantenstamm haben und wachsen möchten, als auch für langjährig erfahrene Kanzleien. Ein großer Vorteil ist, dass sich die Profitabilität der Kampagnen sehr gut nachvollziehen lässt. Und sollten Ihre Anzeigen nicht von Anfang an profitabel sein, können Sie diese Schritt für Schritt optimieren.
Vergessen Sie bei Ihren Online-Marketing-Plänen den SEO-Aspekt nicht, dann wird Ihre Suchmaschinenwerbung noch erfolgreicher.