Über das Bloggen
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Bloggen Sie eigentlich schon? Wenn ja, dann ist das eine sehr gute Sache, denn Sie schlagen mit einem Blog mehrere Fliegen mit einer Klappe. Sie zeigen einerseits Ihre juristische Expertise und machen zugleich en passant Werbung in eigener Sache, aber Sie sorgen auch für die Weiterbildung der Leser und ziehen neue Mandanten an.
Sie können selbst schreiben, die Arbeit an einen kompetenten Freelancer outsourcen oder sich einen talentierten wissenschaftlichen Mitarbeiter für die Mitarbeit am Blog heranziehen. Aber Achtung: Längst nicht jeder Jurist kann sich gut ausdrücken oder hat gar eine unterhaltsame und zugleich niveauvolle Schreibe. Seien Sie wählerisch bei der Auswahl desjenigen, der für Sie bloggt.
Es gibt verschiedene Inhalte, über die man bloggen kann:
1. Aus der Praxis
Diese Blogartikel schildern Situationen und Rechtsfälle aus Ihrer täglichen Praxis. Sie könnten die Artikel z.B. am Ende mit ein paar Tipps versehen, damit die Leser aus der Lektüre etwas mitnehmen und lernen, selbst Fehler zu vermeiden, die zu einem Rechtsstreit führen könnten.
2. FAQ
Eine FAQ-Sektion (frequently asked questions, häufig gestellte Fragen) ist nie verkehrt. Es gibt so viele Fragen, die ein (neuer) Mandant hat und die Sie ihm vorab schon beantworten können (quasi bevor er überhaupt fragt), weil Sie Ihre Pappenheimer bereits kennen und wissen, welche Fragen immer wieder aufkommen. Hunderte Male haben Sie diese schon beantwortet. Also warum nicht einfach mal niederschreiben?
Wie bereits andernorts erwähnt, kann man als Anwalt bereits mit Transparenz punkten, insbesondere hinsichtlich der Kosten, und sich von den Kollegen abheben. Sie könnten z.B. kundtun, was eine Erstberatung kostet, was sie beinhaltet (und was nicht) und wie lang sie dauert. Auch Stichworte zur Einschaltung von Rechtsschutzversicherungen könnten Sie einfügen.
Worüber Sie sonst noch schreiben könnten? Vergegenwärtigen Sie sich, welche Fragen in den Erstgesprächen immer wieder aufkommen. Was interessiert die Mandanten anfangs am meisten? Was sind ihre größten Sorgen oder Bedenken?
3. Informationen zum Gang des Verfahrens
Noch vor einigen Jahrzehnten vertrauten die Mandanten ihrem Anwalt blind, was auch immer er tat. Das hat sich sehr verändert. Die Mandanten möchten Informationen über den rechtlichen Werdegang des Verfahrens; sei es, um Geld zu sparen, ihre Interessen zu wahren oder schlichtweg über den Verfahrensgang informiert zu sein.
Eine Familienrechtlerin könnte z.B. die Grundzüge des Verfahrens skizzieren oder Begriffe wie Ehegattenunterhalt oder Zugewinn erklären. Und auch Strafverteidiger oder Medizinrechtler können auf dem Blog aus dem Nähkästchen plaudern und Grundsätzliches erklären.
4. Aktuelle Entwicklungen
Das Recht unterliegt der Veränderung. Manchmal gibt es spektakuläre Fälle und unerwartete Gewinner, die andere Gerichte zum Nachdenken anregen. Es ist gut, zu zeigen, dass man up-to-date ist. Ein moderner Anwalt, dem seine Mandanten vertrauen können, ist kein Dinosaurier.
5. Juristische Sprache definieren
Sie mögen bemüht sein, sich so auszudrücken, dass die juristischen Laien alles verstehen und es dennoch hinreichend präzise und niveauvoll vermittelt wird. Hier und da werden Sie jedoch um spezifisch juristische Fachausdrücke nicht herumkommen.
Vergessen Sie bei all den juristischen Artikeln nicht, Ihrem Blog stets einen persönlichen Touch, eine eigene Note zu verleihen. Zeigen Sie den (potentiellen) Mandanten, wie Sie Fälle angehen. Dies lässt sich unter Zuhilfenahme von bereits behandelten Fällen besonders eindrücklich veranschaulichen.