Technik für Anwälte: Aktuelle Technologien für Anwälte
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Anwälte sind eine Berufsgruppe, die traditionell nicht sehr stark mit Technik assoziiert wird – Gesetzestexte stehen immerhin gedruckt in Büchern und für das Schreiben von Briefen oder Notizen reicht im Zweifel ein sehr einfaches Textverarbeitungsprogramm. Anwälte, die sich darauf reduzieren, verpassen aber viele Möglichkeiten moderner Technik, die auch in ihrem Beruf nützlich sein kann.
Stenografie war gestern
Erinnern Sie sich an die typischen Szenen in alten Filmen, in denen vor allem Anwälte ständig Ihren Sekretärinnen etwas diktieren? Die erste Generation arbeitete mit Stenografie, später wurden die Vorträge, Briefe oder Aufträge in kleine Diktiergeräte gesprochen und wieder abgespult. Heute haben Sie natürlich die Wahl, Ihr Smartphone weiterhin als Diktiergerät zu verwenden – Aufnahmen können hier leicht in guter Tonqualität gemacht und dann direkt an Ihre Sekretärin weitergeschickt werden. Sie können sich aber auch an die Spracherkennungssoftware wagen.
Eine Anmerkung dazu: Die Qualität der Texte wird mit der Zeit besser. Die meisten Programme lernen heute aktiv, die Stimme der Person zu verstehen, die sie häufig benutzt, und gewöhnen sich beispielsweise daran, dass das „r“ in Süddeutschland anders klingt als in Norddeutschland. Mit der Zeit werden die Aufzeichnungen also immer besser und der Nutzen der Spracherkennung steigt. Eine Warnung zum Thema: Wenn Sie ein Programm auf Ihrem Smartphone oder Computer verwenden, das nicht rein offline arbeitet und eventuell Daten teilt, müssen Sie Vorkehrungen dafür treffen, dass ihre vertrauliche Arbeit nicht in die falschen Hände geraten kann.
Informiert über die Branche auch unterwegs
Auch die Zeiten, in denen der Austausch unter Anwälten hauptsächlich bei Gericht und in persönlichen Gesprächen stattfand, sind vorbei. Zeitschriften und Magazine existieren noch, werden aber zunehmend von Online-Angeboten abgelöst.
Was sich nicht geändert hat: Zeit für viel Lesen und dafür, sich ausgiebig zu informieren, haben die meisten Juristen nicht ständig. Technologie bedeutet hier tatsächlich einen gewissen Fortschritt. Lange Autofahrten zu einem Gerichtstermin oder auch Bahnfahrten von einem Klienten zum anderen sind keine nutzlose Zeit mehr. Gerade auf Autofahrten sind Podcasts eine angenehme Alternative zum „Nichtstun“.
Immer mehr Experten unterschiedlicher Branchen veröffentlichen Informationen online und machen sie als Podcasts zugänglich – die Sprachaufnahmen sind nicht nur für die Redner bequemer (niemand muss tippen und formatieren), sondern auch für die Konsumenten, die eben nur zuhören müssen und dabei etwas anderes tun können.
Mobil erreichbare Anwälte
Juristen verbringen zwar viel Zeit im Büro, aber sind durchaus auch viel unterwegs. Auf dem Weg zu Terminen vor Gericht, unterwegs zwischen Klienten, von einer Niederlassung zur anderen und so weiter. Wie im letzten Abschnitt erwähnt, lässt sich die tote Zeit im Auto beispielsweise gut durch Podcasts rumbringen.
In der Bahn oder im Flugzeug gilt das auf jeden Fall auch. Die einzige Einschränkung hier stellen auch heute noch einige technische Geräte dar: Die Akkulebenszeit eines Smartphones reicht nicht immer für einen vielbeschäftigten Tag. Eine Möglichkeit, trotzdem abends noch erreichbar zu sein, ist eine mobile Ladestation für die Aktentasche: Eine kleine Powerbank sollte man auf längeren Reisen immer dabeihaben. Wer weiß, ob ein Zug mal stecken bleibt und ein dringender Anruf dann daran scheitert, dass das letzte bisschen Strom vorher für die Auskunft über die Strecke draufgegangen ist?
Datenschutz beim mobilen Arbeiten
Beim Arbeiten im Zug und Flugzeug sollte man immer bedenken, dass man hier nicht dieselbe Sicherheit hat wie in einem privaten Büro. Daher gelten auch hier Datenschutzüberlegungen: Welche Informationen dürfen auf Ihrem Bildschirm tatsächlich auftauchen?
Auch beim Speichern sollten Sie zweimal überlegen: Ist eine Festplatte nicht doch sicherer als das öffentlich zugängliche WLAN im Café? Die Investition in einen kleinen externen Speicher lohnt sich garantiert, verglichen mit der Katastrophe, dass wichtige Daten gestohlen werden könnten.
Denken Sie auch daran, dass jedes Smartphone ein potenzielles Abhörgerät ist – auch nach dem Abschalten. Bei vertraulichen Gesprächen mit Klienten sollten die Geräte lieber im Nebenraum bleiben. Lassen Sie sich im Zweifel von einem IT-Sicherheitsexperten beraten, auch wenn Ihre Kanzlei relativ klein ist.
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