Mandantenbedürfnis Transparenz
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Neben Kompetenz und guter Kommunikation ist insbesondere Transparenz ein Grundbedürfnis neuer Mandanten ihrem Anwalt gegenüber. Einerseits Transparenz hinsichtlich dessen Tuns bzw. seines Angebots und andererseits hinsichtlich der anfallenden Kosten.
Erstberatung zum Festpreis
Viele Menschen haben rechtliche Probleme, scheuen sich aber, einen Anwalt zu konsultieren, weil sie nicht wissen, ob ihr Problem schwerwiegend genug ist. Es besteht noch immer eine gewisse Hemmschwelle, zum Anwalt zu gehen. Dies hängt auch damit zusammen, dass sie fürchten, schon für eine Erstberatung viel Geld ausgeben zu müssen.
Hier hilft es, Transparenz hinsichtlich des Angebots sowie der korrelierenden Kosten zu schaffen. Da dies insbesondere gegenüber potentiellen Mandanten wichtig ist, beginnt dies bereits auf Ihrer Internetseite. Besucher könnten dort z.B. ein Formular finden, worin sie sich bei Ihnen unkompliziert eine schriftliche Erstberatung sichern können. Der Sachverhalt, konkrete Fragen sowie ggf. wichtige Dokumente sollten Ihnen dabei vorab übermittelt werden können.
Bestenfalls sichern Sie direkt zu, dass binnen eines kurzen Zeitfensters von 1-2 Tagen eine Rückantwort per E-Mail erfolgt, worin Sie die schriftliche Erstberatung zu einem zwischenzeitlich kalkulierten Festpreis offerieren.
Neben der Transparenz, die dieses Angebot enthält, hat dieses Vorgehen auch den Vorteil, dass Sie einen ersten Kontakt zum potentiellen Mandanten aufgebaut haben. Es ist ein sog. warmer Kontakt, den Sie nicht erst mühsam knüpfen mussten, sondern der von sich aus auf Sie zugetreten ist.
Das schafft einen psychologischen Vorteil. In der Regel testen Interessenten auch nicht erstmal fünf Kanzleien, bevor sie sich entschließen, einen Anwalt zu mandatieren. Kurzum: Ist der Kontakt erstmal hergestellt und führen Sie ihn optimal fort (im Hinblick auf Transparenz, Verbindlichkeit und gute Kommunikation), kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Das Mandat sollte so gut wie sicher sein, denn: Der Kontakt ist da und der Anwalt kennt den Fall.
Rechtsprodukte
Manch ein Problem mag sich so – über die Erstberatung – schon lösen lassen. Viele Sachverhalte benötigen jedoch umfangreichere Bearbeitung und mehr juristischen Einsatz. In Zeiten von Legal Tech ist es möglich, eine Art “Shop” auf Ihrer Kanzleiwebsite einrichten zu lassen, wo Sie quasi rechtliche “Pakete” mit einem vorab definierten Leistungsspektrum und damit einen weiteren Teil Ihres Portfolios anbieten. Denkbar sind verschiedene “Rechtsprodukte”, bei denen sich der Arbeitsaufwand erfahrungsgemäß in gewissen Grenzen hält.
Geeignet dafür sind etwa die Prüfung oder Gestaltung von Verträgen, der Entwurf von AGB oder einer Patientenverfügung oder auch das Vorgehen gegen einen Bußgeldbescheid oder eine Abmahnung.
Der Mandant sollte sofort erkennen können, welchen Nutzen ihm dieses Modell in Sachen Transparenz, Zeitersparnis und Preis bietet. Wichtig ist auch, die Bearbeitungszeit zu kommunizieren, damit der Mandant die Sicherheit hat, dass ihm zu einem bestimmten Zeitpunkt die fachkundig erstellte Lösung seines Problems präsentiert wird.
Neben der kostentechnischen Ungewissheit ist für Mandanten nämlich oft ein weiterer Unsicherheitsfaktor, dass sie nicht wissen, wie lang es braucht, um ihr Problem einer Lösung zuzuführen. Manch Laie hört vielleicht von jahrelang dauernden Prozessen und meint, dass Angelegenheiten, die ein Anwalt übernimmt, per se lang dauern. Eine naive Sichtweise? Für Sie als Fachmann mit Sicherheit, doch versuchen Sie einmal, sich in die Mandanten hineinzuversetzen.
Da sind so viele kleine und größere Unsicherheiten, die Sie schnell ausräumen könnten, wenn Sie potentielle Mandanten da abholen, wo sie Ihnen erstmals (virtuell) begegnen: auf Ihrer Homepage.
In Sachen Transparenz wären Sie damit – auch gegenüber anderen Kanzleien – bereits weit vorn. Viele wagen sich an diese Online-Modelle noch nicht heran, was für Sie ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal bieten würde.
Denken Sie einmal darüber nach!