6 Fragen, die Sie Ihren Mandanten am Ende des Mandats stellen sollten
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Nach Abschluss eines Mandats ist es essentiell, mit dem Mandanten ein Abschlussgespräch zu führen. Das kann durchaus in Einzelfällen auch mal eher unangenehm sein. Es ist jedoch in jedem Fall hilfreich, da die Einsichten, die Sie gewinnen, Ihnen helfen werden, Ihre Tätigkeit zu verbessern.
Folgende Fragen bieten sich an:
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Ist die Zusammenarbeit mit uns einfach?
Es gibt ein Potpourri an Faktoren, die es Geschäftsleuten erleichtern, geschäftlichen Kontakt miteinander zu haben: Klare Kommunikation, gemeinsame Werte, gemeinsame Ziele, Sympathie, beidseitiges Interesse und entsprechendes Engagement sind nur einige davon. Vieles davon lässt sich auch auf die Beziehung zwischen dem Mandanten und seinem Anwalt samt Team übertragen. Es sollte an keiner Stelle “haken”, was insbesondere die Kommunikation miteinander betrifft.
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Was gefällt Ihnen an unserem Service?
Hiermit ist weniger das Resultat der Arbeit gemeint (wobei das natürlich auch wichtig ist), da das so manches Mal gar nicht so sehr in den Händen des Anwalts liegt. Was der Anwalt jedoch im Griff hat, das sind etwa Transparenz, eine gute Kommunikation, Personal, das freundlich ist und mitdenkt oder auch die Möglichkeit, sich persönlich um einen Mandanten zu kümmern, etwa durch das Angebot von Hausbesuchen. Durch diese Frage wird Ihnen gezeigt, ob Ihre Bemühungen wahrgenommen werden oder wo noch optimiert werden kann.
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Was hätten wir anders machen sollen?
Mandanten schenken kleinen Ärgernissen normalerweise kaum Bedeutung, aber diese können sich auch kumulieren….und dann nervt’s. Wäre es nicht schön, zu wissen bzw. explizit gesagt zu bekommen, was Mandanten fehlt, um dann derartige Produktivitäts- oder Servicefehler direkt ausschalten zu können?
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Hat unser Team zufriedenstellend mit Ihnen kommuniziert?
Das Hauptärgernis Nummer 1 bei Mandanten ist es, dass Kanzleien eine ganz schlechte Informationskultur pflegen. Transparenz ist wichtig und wer klar und offen kommuniziert, schafft eben diese Transparenz. Halten Sie Ihren Mandanten über den aktuellen Stand des Verfahrens und die weiteren Verfahrensschritte informiert und warten Sie nicht erst, bis er von sich aus nachhakt. Wenn er sich telefonisch meldet, rufen Sie zeitnah (binnen 24 Stunden) zurück. Zeigen Sie Verbindlichkeit.
Wichtig ist auch, dass Sie den juristischen Jargon bei der Kommunikation mit Ihrem Mandanten – sofern möglich – weitestgehend weglassen. Sie haben Jura studiert, nicht er!
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Wurden wir Ihren Ansprüchen gerecht?
Eine negative Antwort auf diese Frage zeigt Ihnen, dass Sie mit den Erwartungen des Mandanten nicht vernünftig umgegangen sind. Am Anfang der Beziehung zu Ihrem Mandanten ist es wichtig, herauszufinden, was seine Bedürfnisse und Erwartungen sind. Sind diese unrealistisch oder zu hoch gegriffen, müssen Sie das thematisieren. Das bewahrt beide Seiten vor unerwarteten Enttäuschungen.
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Würden Sie uns Freunden und Familie weiterempfehlen?
Viele Leute denken, dass Anwälte keine Empfehlungen brauchen oder wollen, dabei ist Mundpropaganda das nonplusultra. Stellen Sie sich vor, Sie möchten in einer unbekannten Stadt ein italienisches Restaurant besuchen. Durch googlen werden Ihnen ein paar entsprechende Restaurants vorgeschlagen. Auf Nachfrage in Ihrem Bekanntenkreis empfiehlt Ihnen hingegen Jemand ein spezielles italienisches Restaurant und sagt, er sei dort schon öfter gewesen. Das Essen sei lecker und der Service tadellos. Welcher Empfehlung folgen Sie: den Google-Treffern oder der persönlichen Empfehlung? Eben. Und mit einem Anwalt ist es ebenso. Man kann das Telefonbuch aufschlagen und Google befragen oder aber man hört sich im Bekanntenkreis mal um.
Vielleicht passt für Sie die eine oder andere Fragen nicht so recht. Adaptieren Sie einfach, was für Sie stimmig erscheint. Oder zeigen Sie schlichtweg Interesse an feedback. Ihr Mandant wird es Ihnen danken.