Ich statt wir: Als Einzelanwalt machen Sie sich nicht klein, sondern persönlich

Ich statt wir: Als Einzelanwalt machen Sie sich nicht klein, sondern persönlich

  • Kanzleimarketing
  • Selbstmanagement

Ein Gastbeitrag von Simon Hengel

Rechtsanwälte in einer Einzelkanzlei bremsen sich bei der Außendarstellung oft durch ihre Selbstzweifel aus. Ein einzelner Rechtsanwalt oder eine Anwältin, mit kleinen Büroräumen, nur mit einer Teilzeitkraft oder ganz ohne Personal? Das soll so auf keinen Fall erkennbar sein.

Hand aufs Herz – haben Sie das auch schon mal empfunden? Und als Folge davon „wir“ gesagt oder geschrieben, wo „ich“ viel richtiger gewesen wäre?
Der Punkt ist gar nicht, dass die Einzahl eigentlich korrekter wäre. Das Problem ist, dass Sie sich als Einzelanwalt oder Einzelanwältin damit selbst blockieren. Und das umso mehr, wenn diese Einstellung unbewusst wirkt. Ihr Einzelkämpferstatus ist positives Merkmal, mit dem Sie offensiv umgehen sollten.

Sehen Sie es doch mal aus Sicht der Mandanten:

  • Gerade, weil Sie „Einzelkämpfer“  sind, ist bei Ihnen persönliche Betreuung garantiert.  Die Gefahr, mit seinem Anliegen zwischen vielen Anwälten und noch mehr Angestellten in einer großen Kanzlei verloren zu gehen, besteht nicht.
  • Außerdem wirken Sie sehr viel zugänglicher. Die Befürchtung, einem abgehobenen Fachjuristen gegenüberzusitzen, der einen mit Fachterminologie einschüchtert und mit dem man nicht richtig reden kann, hält viele potenzielle Mandanten davon ab, zum Anwalt zu gehen. Bei Ihnen besteht diese Hürde nicht.

Das sind entscheidende Vorteile. Ganz besonders, wenn die Mandanten bislang eher wenig Erfahrung mit Anwälten haben und es um Anliegen von persönlicher Bedeutung – Arbeitsrecht, Mietrecht, Familienrecht, Erbrecht etc. –  geht .  Mit vielen medizinischen Sorgen geht man ja auch erst einmal lieber zum Hausarzt – gerade weil der keine Uni-Klinik betreibt.

Gegenüber großen Kanzleien haben Sie außerdem einen unschätzbaren Vorteil: Sie treten als Person auf und sind dadurch für Interessenten sehr viel präsenter – auch in Ihrer Rolle als Fachmann oder Fachfrau für das Lösen juristischer Probleme.

Das aufzugeben, um sich als abstraktes „wir“ zu präsentieren, macht keinen Sinn. Punkten Sie bewusst damit,  dass Sie „nahbar“, flexibel und nahe bei den Menschen sind.  Manche Nachteile einer kleinen Kanzlei wie Probleme mit der telefonischen Erreichbarkeit lassen sich schließlich durch einen Anwaltssekretariatsdienst auffangen.

Über den Autor: Simon Hengel schreibt gemeinsam mit Dr. jur. Ellen Ulbricht speziell für Rechtsanwälte Texte, die Mandanten bringen. In Kooperation texten sie Kanzlei-Websites, verfassen Mandantenrundbriefe und betreuen anwaltliche Social-Media-Seiten.
Website:    www.recht-klar-ausgedrueckt.de
E-Mail:       simon.hengel@recht-klar-ausgedrueckt.de
Telefon:     +49 (0) 30 99259727
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