7 Tipps für Juristenblogs
- Kanzleimarketing
Ein Blog auf der Webseite der eigenen Kanzlei ist keine Pflicht, kann aber sowohl Kür als auch eigenes Vergnügen sein. Für Gäste zeigt er einen Einblick in die Arbeitswelt des Anwalts oder seine Fachkompetenz, aber vor allem: Aktivität auf der Seite. Regelmäßige Blogposts zeigen, dass „sich etwas tut“.
Es gibt allerdings einige Unterschiede zwischen Juristenblogs und Lifestyleblogs oder der „Neuigkeiten“-Kategorie eines Unternehmens. Vorweggenommen sei, dass Sie auf rechtliche Grenzen achten müssen – das sollte Ihnen aber ohnehin liegen. Daher konzentrieren wir uns hier auf die übrigen Bereiche:
1 – Design und Technik
Achten Sie von Anfang an darauf, dass das Einpflegen der Artikel einfach und schnell funktioniert und dass der Blog für andere ansprechend aussieht.
Ob Sie einen Programmierer für ein ganz eigenes System beauftragen oder CRMs wie WordPress nutzen, ist eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Nach dem Start mit einfachen Systemen lassen sich Inhalte oft immer noch ins neue System übertragen.
2 – Themen finden
Schreiben kann ganz entspannend sein – gerade wer hauptsächlich allein arbeitet, kann so lustige Anekdoten mit anderen teilen. Oder vermissen Sie das Studium und die Analyse von kniffligen Problemen? Sie können auch in Ihrem Blog aktuelle Entscheidungen diskutieren und auf diese Grundlagen zurückführen.
Sie müssen sich auch nicht auf eine Kategorie festlegen – manchmal kann man einfach springen. Finden Sie heraus, welche Texte Sie am einfachsten produzieren können und schreiben Sie dann diese.
3 – Der passende Ton fürs Publikum
Einige Blogs konzentrieren sich auf Fachartikel für Kollegen, andere auf die Erklärung von Begriffen für Mandanten. Sie dürfen auch zwischen beidem springen! Wenn Ihnen beide Varianten zu schreiben leichtfallen, toben Sie sich aus. Lassen Sie hier aber im Zweifel erst mal jemanden zur Probe lesen: Fragen Sie einen vertrauenswürdigen Kollegen, ob die Texte lesenswert sind. Und lassen Sie einen Laien Feedback geben: Sind die Ausführungen vielleicht unbewusst doch nur für Experten oder so vereinfacht, dass sie herablassend und belehrend wirken?
Ein Blog mit Kategorien und Tags hilft Ihnen, Ihre Themen und Zielgruppen zu organisieren, und Ihren Lesern, die passenden Beiträge zu finden
4 – Nicht zu selten, nicht zu oft, nicht zu kurz, nicht zu lang?
Sie sollten einen Rhythmus für die Posts festlegen. Mindestens einmal im Monat sollte sich auf dem Blog etwas tun – und bloß nicht häufiger als einmal täglich (wenn Sie nicht wirklich sicher sind, das Tempo langfristig halten und stets substanzhaltige Beiträge liefern zu können!).
Wenn Sie zwischen 2 Posts in der Woche und 2 im Monat liegen, ist das optimal.
5 – Der Unterschied zu Marketing- und Lifestyle-Blogs
Viele Marketing-Blogs schreiben Inhalte aus SEO-Gründen oder als Werbung – das haben Sie nicht nötig und würde Sie langweilig machen. Überspringen Sie diese Texte (oder, wenn Sie diese wollen: Kaufen Sie sie ein!).
Anders als viele andere Blogs müssen Sie sich auch nicht an Likes oder Followern messen – für Sie zählen „höchstens“ Mandanten.
6 – Spaß bewahren
Schreiben Sie aus Lust und weil Sie Spaß haben – nicht, weil Sie sich an eine Quote halten wollen. Arbeiten Sie vor, wenn Sie viel Kapazitäten haben, dann zehren Sie davon, wenn Sie mal keine Zeit oder keine Lust aufs Schreiben haben.
Wenn Sie entschieden haben, Blog-Artikel auch als SEO-Maßnahme einzusetzen, müssen Sie vielleicht auch unterschiedliche Themenfelder abdecken, über die Sie nicht viel zu sagen haben. Sie können diese Texte auslagern und kaufen – beauftragen Sie einfach jemanden, der die „langweilige“ Arbeit für Sie übernimmt. Profis im Texten legen dann auch den passenden Fokus auf SEO.
7 – Kontaktmöglichkeiten einbauen
Ersparen Sie sich und Ihren Kunden mühsam eingebaute CTAs („Call to Action“), die als Marketingtool aus dem Englischen übernommen wurden und auf Deutsch nur halb so gut funktionieren. „Rufen Sie jetzt an!“ oder „Ruf mich an!“ – wer denkt da an seriöse Geschäfte und nicht eher an TV-Verkaufssender und ihre üblichen Werbeunterbrechungen?
Sorgen Sie einfach dafür, dass auf Ihrer Webseite immer klar erkennbar ist, wie Sie erreichbar sind. Durch eine E-Mailadresse im Impressum, ein Kontaktformular und idealerweise eine Telefonnummer, unter der Ihre Kanzlei rund um die Uhr erreichbar ist.