Passen Sie Ihren Alltag an Ihre Leistungskurve an!
- Selbstmanagement
Die Leistungsfähigkeit jedes Menschen durchläuft im Tagesverlauf Phasen, die wir als Hochform oder Tief wahrnehmen. Üblicherweise quälen wir uns auch in Tief-Phasen durch Aufgaben, die eigentlich eine hohe Konzentration erfordern, eben weil diese Aufgaben erledigt werden müssen. Wir erbringen dabei nur halb so schnell und oftmals auch nur halb so gute Ergebnisse. Grund genug, den Tag besser zu planen und unsere Leistungskurve genauer kennenzulernen.
Stark vereinfacht lässt sich die Leistungskurve der meisten Menschen in drei Phasen einteilen:
1. Vom Morgen bis zum Vormittag
In dieser Zeit steigt Ihre Leistungskurve an, denn Sie sind noch ausgeschlafen und erholt und haben viel Energie. Versuchen Sie in dieser Hochleistungsphase wichtige Entscheidungen zu treffen, Besprechungen abzuhalten und möglichst viel von dem zu erledigen, was eine hohe Konzentration von Ihnen verlangt. Stellen Sie in dieser Phase einfach die Rufumleitung zu Ihrem Anwaltssekretariat ein und versuchen Sie auch darüber hinaus, möglichst alle Störfaktoren, die Sie davon abhalten, Ihre Hochleistungsphase voll zu nutzen, zu eliminieren.
2. Vom Mittag bis zum Nachmittag (ca. 15 Uhr)
In dieser Phase sinkt Ihre Leistungsfähigkeit, denn Ihr Köper muss das Mittagessen verarbeiten. Dabei verbraucht er Sauerstoff, der Ihrem Gehirn am frühen Nachmittag fehlt. Widmen Sie sich in dieser Zeit bewusst allen Aufgaben, die weniger Konzentration erfordern. Lesen Sie den Artikel, den Sie schon seit Tagen auf dem Schreibtisch haben, kümmern Sie sich um die Ablage, die Buchhaltung, die Terminplanung u.Ä.
Tipp – Achten Sie darauf, was Sie mittags essen
Der Unterschied, den Zusammensetzung und Menge des Mittagessens für den Verlauf der Leistungskurve ausmachen, ist so groß, dass Sie ihn selbst ganz leicht beobachten können. Je größer und fetthaltiger Ihre Portion beim Mittagessen ist, desto heftiger fällt Ihre Leistungskurve danach ab. Essen Sie also bewusst langsam, damit Sie nicht zu viel zu sich nehmen. Unser Sättigungszentrum im Gehirn reagiert nämlich mit Verzögerung. Außerdem sollten Sie sich nach dem Essen ein paar Minuten an der frischen Luft gönnen, um möglichst viel Sauerstoff aufzunehmen, der für die Verdauung benötigt wird.
3. Vom Nachmittag bis ca. 20 Uhr
In dieser Zeit steigt die Leistungskurve bei den meisten Menschen wieder an, auch wenn Sie typischerweise nicht das Hoch des Vormittags wieder erreichen. Allerdings sind Ihre Sinne in dieser Phase wieder besonders wach. Das liegt daran, dass der Körper das Essen verdaut, neue Energie daraus gezogen und wieder leistungsbereit ist. Allerdings haben Sie natürlich um diese Zeit schon einige Arbeitsstunden hinter sich. In dieser Zeit bietet es sich an, das Tagesgeschäft und Kommunikationsaufgaben (Briefe, E-Mails, Telefonate) zu erledigen. Viele Menschen können sich am frühen Abend auch gut kreativen Aufgaben widmen.
Diese grobe Einteilung lässt sich natürlich individuell noch deutlich verfeinern. Auf der Internetseite der Universität Duisburg-Essen wird sogar ein kleiner Selbsttest zur Bestimmung der individuellen Leistungskurve angeboten. Beobachten Sie sich über den Tagesverlauf und notieren Sie, wann Sie welche Aufgaben besonders effektiv bearbeiten können. Sie tun definitiv Ihrer Zufriedenheit und Ihrer To-Do-Liste einen großen Gefallen, wenn Sie aufhören, sich zu verbiegen und Ihre Tagesplanung bewusst an Ihrer Leistungskurve ausrichten.