Erkenntnisse des „Paradox of Choice“ – Wie Sie sich Entscheidungen leichter machen

Erkenntnisse des „Paradox of Choice“ – Wie Sie sich Entscheidungen leichter machen

  • Selbstmanagement

Nicht nur bei Produkten und Dienstleistungen, können wir aus einer enormen Vielfalt wählen, auch was unsere persönliche Lebensgestaltung angeht, haben wir eine Unmenge an Möglichkeiten und Freiräumen. Die meisten von uns empfinden diese Fülle an Optionen als sehr erstrebenswert: Mehr Wahlmöglichkeiten führen zu mehr Freiheit und damit zu einer höheren Lebensqualität.

Dass dem nicht uneingeschränkt so ist, belegen die Forschungen des amerikanischen Soziologieprofessors Barry Schwartz. Gibt es zu viele Wahlmöglichkeiten, kann das negative Folgen haben:

  1. Unzufriedenheit, denn eine Wahl aus zu vielen Optionen erzeugt manchmal Selbstzweifel statt Zufriedenheit, schließlich wäre eine andere Wahl womöglich noch besser gewesen.
  2. Lähmung, da die Angst, nicht die richtige Wahl zu treffen, mit der Zahl der Optionen tendenziell steigt. Viele zögern Entscheidungen dadurch heraus oder treffen Sie gar nicht.

Die umfangreichen Studien von Prof. Schwartz zeigen: Menschen, die nur eine oder wenige Optionen haben, sind glücklicher als diejenigen, die (zu) viele Optionen haben, viel Energie und Zeit in den Entscheidungsprozess investieren und letztendlich an Ihrer Entscheidung zweifeln.

Doch damit nicht genug. Barry Schwartz stellte außerdem fest, dass diejenigen, die nach der perfekten Entscheidung streben (Maximizer) ein höheres Depressions-Risiko haben, weil sie – unbemerkt – nach Unmöglichem streben. Sie entwickeln häufiger das Gefühl, unfähig zu sein, die richtige Entscheidung zu treffen und schaden ihrem Selbstwertgefühl.

Doch was können Sie tun, um mit diesem Wissen leichter Entscheidungen zu fällen?

  1. Optionen bewusst einschränken

Gerade bei weniger wichtigen Entscheidungen des täglichen Lebens sollten Sie lernen, Ihre Auswahlmöglichkeiten bewusst einzuschränken. Nehmen Sie sich z.B. beim Kauf der nächsten Winterjacke vor, höchstens 3 Geschäfte aufzusuchen, statt wochenlang durch alle Shopping-Center zu irren.

  1. Mindestanforderungen festlegen

Anstatt nach der „perfekten“ Lösung zu suchen, definieren Sie im Vorhinein Kernanforderungen, die Sie erfüllen wollen und lernen Sie, sich mit „gut genug“ zufrieden zu geben. Sobald Sie eine Lösung gefunden haben, die die Anforderungen erfüllt, vergleichen Sie vielleicht noch mit den nächsten beiden passenden Lösungen, die Ihnen über den Weg laufen. Aber entscheiden Sie sich dann und hören Sie auf, nach dem exklusiv Besten zu suchen.

  1. Bestärken Sie sich nach der Entscheidung

Wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben, konzentrieren Sie sich auf all die Vorteile, die Sie nun genießen. Vermiesen Sie sich das positive Gefühl nicht dadurch, dass Sie sich darauf fokussieren, was Sie noch alles hätten erreichen können. Und beziehen Sie in Ihre Überlegung auch mit ein, wie viel Zeit und Mühe Sie sich durch die effiziente Entscheidungsfindung gespart haben, die Sie nun anderweitig nutzen können.